Der zweite Durchgang der Entrepreneurship Talent Academy (ETA) futureCon ist am 10. März erfolgreich zu Ende gegangen. Ein Wochenende voller Kreativität und Leidenschaft an dem 94 Oberstufenschüler aus Frankfurt, Dresden und Stuttgart teilnahmen.
Und das trotz erschwerter Bedingungen: Die Bahn streikte am Anreisetag und somit war es bereits die erste Challenge für die Schüler, die Veranstaltung dennoch zu erreichen. Kein Weg war zu weit und keine Zeit zu spät für manch einen, der um 1:30 Uhr in der Nacht in den Flixbus stieg, um bei der Veranstaltung dabei sein zu können.
Den Auftakt des Paneltalks machten Lars Krösche, Geschäftsführer der Stiftung der deutschen Wirtschaft, (SDW) und Dr. Philipp Bocks, Vorstand der Karl Stiftung (KSG). Mit dabei war auch Christin Matern von Gründermotor. Im Rahmen des Panels widmete sich Philipp Bocks dem Thema Passion versus Profit: Wann bin ich in der Startup Welt erfolgreich? Authentisch und lebensnah berichteten Orhun Cicek, Gründer onezy GbR und Stipendiat bei der SDW Start-up Werkstatt sowie Julian Ziese, Gründer und Geschäftsführer von Clever Talents GmbH und OneShotFilms. Der junge Unternehmer hilft dem Elektrohandwerk durch Videos auf Social Media potenzielle Bewerber von den Betrieben zu überzeugen.
Am ersten Abend der Veranstaltung gab es die wohlverdienten Zertifikate für die Teilnehmer. Doch damit war der Abend noch nicht zu Ende. Nach dem Essen ging es beim Networking um die Zusammenstellung der Teams. Denn die bunt gewürfelten Teilnehmer mussten zu funktionierenden Gruppen arrangiert werden, für die Herausforderungen des kommenden Tages.
Pünktlich um 9:00 Uhr in der Früh ging es am Samstag los. Für manch einen hatte der Tag bereits viel früher begonnen. Das Abitur steht bei einigen den teilnehmenden Schülern an, und so nutzten sie die Zeit vor der Veranstaltung, um noch für die Klausuren zu lernen. Viele der Teilnehmer sind bereit, die Extrameile zu gehen, denn - "ohne Fleiß, kein Preis" wie man so schön sagt - um die Schule trotz eines ereignisreichen Wochenendes nicht zu vernachlässigen.
Pitch deine Idee – viel Input aber auch viel Output
Design Thinking Workshops standen am Samstag tagesfüllend an. Die Themenfelder waren “Banking und Finance”, “Inklusion und Diversität “, „Kunst, Kultur Design “, „Mentale Gesundheit und Ernährung“ und „Mobilität und Verkehr“. Lebensbereiche, die die meisten kennen. Die grobe Aufgabe des Tages lautete: Finde ein Problem für einen der Themenbereiche, beschreibe es, entwickle eine Lösung und pitch diese vor deinen Mitstreitern. Gearbeitet wurde dabei professionell mit dem Business Modell Canvas.
Acht Schritte müssen geplant, durchdacht und mit Inhalt gefüllt werden, damit am Ende beim großen Pitch die besten Ideen gewinnen. Es ist ein buntes Treiben in jeder Gruppe, die Köpfe rauchen, die Zeit ist begrenzt. Die Essenz der Ideen wird auf Post-its festgehalten, welche am Ende des Tages Wände, Fenster und Flip-Charts bedecken. Kreativität, die sichtbar wird. Die neu erfundenen Unternehmen tragen Namen wie „Life4Me“, „POP" oder „Bright Horizon“ und versprechen Lösungen für Alltagsprobleme.
Es wird programmiert oder kurze Rollenspiele einstudiert, denn am Ende überzeugt nur ein gelungener, mitreißender Auftritt und ein starkes Produkt. Die Ideen sind originell. Es werden Papierräder gemalt und an Stühle geklebt, die sich plötzlich in einen Rollstuhl verwandeln. Das neue Produkt? Ein kleines mechanisches Gerät, welches am Reifen befestigt wird, um die Geschwindigkeit der Reifen auf einer Rampe zu bremsen. Die Idee? Bei Feuerausbruch im Großeinrichtungen wie Krankenhäusern oder Altersheimen können Fahrstühle nicht benutzt werden. Alles muss sehr schnell gehen und viele Betroffene Rollstuhlfahrer sind auf sich gestellt. Mit Hilfe von Rampen, die neben jeder Treppe zum eigenhändigen Ausklappen bereitstehen und Teil der Innovation sind, sowie dem Rollenstopper, können Rollstuhlfahrer unabhängig Treppen überwinden und sich in Sicherheit bringen. Die Idee kommt an, der Auftritt auch. Es gibt Applaus und der Pitch in dieser Kategorie ist in der Tasche.
Eine andere Idee ist der Finanzbus. Er bringt das Wissen zu den Menschen auf die Dörfer. Denn trotz Künstlicher Intelligenz und Internet kennen sich viele Menschen nicht richtig mit Geldanlagethemen aus, vor allem ältere auf dem Land. Und wie die Jungen meinen, geht doch nichts über eine gute, persönliche Beratung zu dem Thema.
Gestern noch ETA-Teilnehmer, heute ETA-Experte
Am Ende des Tages stehen fünf wohlverdiente Sieger aus den Gruppen fest. Doch gewonnen haben alle, denn ihre Ideen waren überzeugend, genauso wie ihre Auftritte. Professionell, durchdacht und mit viel Spaß gepaart. Die Stimmung im Saal dementsprechend entspannt und gut. Spätestens hier ist den Schülern die Bedeutung einer Gründungsidee klar geworden. Es ist Arbeit, aber es bedeutet auch Leidenschaft und Spaß. Stolz können alle 94 Teilnehmer auf sich sein, dafür, dass sie alle bereit waren, die Extrameile zu gehen und sich auf neue Menschen und neue Herausforderungen einzulassen, die sie mit Bravour gemeistert haben.
Im zweiten ETA futureCon-Durchgang ist etwas neu. Am Sonntag kommen Experten zu Wort, solche die im ersten Durchgang noch selbst Teilnehmer waren. Doch neun Monate seit ihrer Teilnahme an der ersten ETA haben viel bewirkt bei ihnen. Sie haben gegründet oder haben sich zu weiterführenden Veranstaltungen zum Thema Entrepreneurship fortgebildet. Nun sind sie diejenigen, die etwas zurückgeben können in der „Ask me Anything“ Runde. So schnell kann es manchmal gehen!
Wer jetzt Lust bekommen hat, an der ETA selbst teilzunehmen: Ab sofort bis zum 9. Juni ist unter www.sdw.org/eta wieder eine Bewerbung für die Teilnahme an der nächsten Staffel der ETA (Juli-Dez 2024) möglich.
Und wer noch mehr über die ETA-Experten erfahren möchte: Die Alumni Max van Bentum, Henning Stein, Jora Herf sowie die Teilnehmer Cornelius Lichtl und Katharina Zieße Suari der zweiten ETA stellen wir demnächst ebenfalls hier im Interview vor.
Untenstehend die Interviews mit Teilnehmenden der ersten ETA: