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3 Fragen an... Dr. Michael Stolle

24.05.2023

Unsere drei Fragen beantwortet heute Dr. Michael Stolle, Geschäftsführer des House of Competence (HoC) des Karlsruher Institut für Technologie. Er beschäftigt sich insbesondere mit der Frage, wie sich die Schlüsselqualifikationsangebote an Universitäten angesichts gravierender Transformationsprozesse verändern sollen, müssen oder können.

Michael Stolle verantwortet zusammen mit seinem Team das Leadership Talent Lab – ein Projekt der Karl Schlecht Stiftung. Das Leadership Talent Lab (LTL) ist ein neuer „Experimentierraum“ für ´Good Leadership` am KIT. Die breit gefächerten Angebote richten sich an alle Studierenden ab dem Bachelor-Studium. Die Ziele sind die aktive Auseinandersetzung mit verantwortungsvoller Führung sowie die Förderung der eigenen Führungskompetenzen. Gleichzeitig sollen mit den Studierenden auch neue Wege der Führung erarbeitet werden.

Herr Stolle, was bedeutet für Sie Good Leadership?

Good Leadership ist für mich eine Form der Wegbegleitung. Die Menschen, die einer Führungskraft anvertraut sind, wollen sich entwickeln und zum großen Ganzen beitragen. Good Leadership steht für eine Haltung, vielleicht auch für gezielte Maßnahmen und Interventionen, mit denen diese Entwicklung bei den Menschen oder in der Organisation gebahnt werden kann.

Die benediktinische Ordensregel und ihre zeitgemäße Auslegung haben mich bei den Begegnungen und Gesprächen mit den Mönchen tief beeindruckt.

Dr. Michael Stolle
Geschäftsführer House of Competence

Welches Vorbild zu Good Leadership (Person, Institution etc.) haben Sie und warum?

Seit mehreren Jahren gehe ich mit Seminargruppen regelmäßig ins Kloster Münsterschwarzach. Die benediktinische Ordensregel und ihre zeitgemäße Auslegung haben mich bei den Begegnungen und Gesprächen mit den Mönchen tief beeindruckt. „Wer andere führen will, muss zunächst lernen sich selbst zu führen.“ Dieser bekannte Satz wird dort vorbildlich ausprobiert und immer wieder neu gelebt.

Welche persönlichen Eigenschaften sind Ihrer Meinung nach besonders wichtig für Good Leadership?

Demut, die auf Selbstkenntnis und Reflexion beruht, sowie das rechte Maß in allem, würde ich als besonders wichtige persönliche Eigenschaften für Good Leadership hervorheben. Beide halte ich für wichtig, um Macht, Handlungsspielräume und Entscheidungsverantwortung, die selbst bei partizipativen Strukturen bestehen, klug und für die richtigen Ziele einzusetzen.

Wir sagen herzlich „Danke“!

In der nächsten Folge sprechen wir mit Johanna Niedermüller, Schauspielerin und Regisseurin, über Good Leadership. Sie arbeitet als Netzwerk-Koordinatorin im Rahmen des Landesprogramms Kulturschule mit 40 Kulturschulen in Baden-Württemberg.