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Innovationspreis für ethische Weiterbildung vergeben

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© Pastor Wilfried Röcker
30.11.2023

Die Karl Schlecht Stiftung und die Kirchliche Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in Baden-Württemberg (KiLAG) haben im Rahmen ihrer Jahrestagung am 29. November 2023 den „Innovationspreis Ethische Weiterbildung“ verliehen.

Die Auszeichnung für wegweisende Bildungsarbeit in den Kirchen Baden-Württembergs soll auf besondere Veranstaltungsformate hinweisen und zum Nachahmen anregen. Außerdem wurde im Zuge der Preisverleihung das neue Bildungsportal (www.bildung-kirchen.de) der KiLAG freigeschaltet. Es gibt einen Überblick über alle kirchlichen Bildungsangebote in Baden-Württemberg.

Mit dem ersten Preis (4.500 Euro) wurde das Evangelische Kreisbildungswerk Stuttgart für das Angebot „Einfach wissen – Neues lernen in leicht verständlicher Sprache“ ausgezeichnet. Diese Veranstaltungsreihe nehme bewusst Gruppen in den Blick, „die oftmals leider noch zu wenig im Fokus von offener Erwachsenenbildung sind“, stellte Dr. Sebastian Friese fest, der als Vorsitzender der KiLAG und Vorstandsmitglied der Diözesanarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in der Erzdiözese Freiburg die Laudation für die Preisträger hielt. „Einfach wissen“ stellt Themen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft in einfacher Sprache dar und schafft Räume für die Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung. Außerdem soll das Angebot dazu beitragen, die gesellschaftliche Sicht auf Menschen mit Behinderung zu verändern. „Ein tolles Projekt, das einen Baustein hin zu einer inklusiven Gesellschaft darstellt. Mit ‚Einfach wissen‘ prämieren wir heute ein Projekt, das zeigt, dass und wie inklusive Erwachsenenbildung möglich ist“, so Friese.

Den zweiten Preis, dotiert mit 2.000 Euro, erhielt die Katholische Erwachsenenbildung Kreis Ludwigsburg e.V. für ihr Veranstaltungsformat „Ethik im Dialog.“ Die Veranstaltungsreihe ermöglicht bereits im fünften Jahr den Dialog über relevante Themen. „Hier werden gesellschaftliche Themen angesprochen, die brennend sind, aber auch schwierig: Demokratie, Migration, Prostitution, Organspende“, so Sebastian Friese. Ein Highlight sei die hybride Veranstaltung „Bedrohte Demokratie. Junge Bürgermeister zeigen Kante“ gewesen. Im November 2022 diskutierten sieben Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Deutschland auf dem Podium, zwei davon digital zugeschaltet. „Vielen Dank für die Initiative, und ich glaube, das ist auch ein Fingerzeig, wie politische Bildung auch heute erfolgreich sein kann, nämlich politische Bildung als Event“, betonte Friese.

© Bild: Pastor Wilfried Röcker
© Bild: Pastor Wilfried Röcker
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Der dritte Preis, dotiert mit 1.000 Euro, ging an die Evangelische Erwachsenenbildung Emmendingen/Breisgau-Hochschwarzwald. In ihrer Veranstaltungsreihe „Badisch Bullerbü? – Erfahren Sie Landwirtschaft im Wandel“ können Verbraucherinnen und Verbraucher seit Oktober 2022 einmal im Monat bei Besuchen von Landwirtschaftshöfen in der Region die Arbeit und den Wandel von bäuerlichen Betrieben erleben. „Das Leben auf dem Land und vor allem das Leben als Landwirt hat sich radikal geändert. Denn der Strukturwandel in der Landwirtschaft ist massiv. Das betrifft insbesondere ländliche Regionen in Baden-Württemberg“, stellte Sebastian Friese in seiner Laudatio fest. In diesem Angebot der evangelischen Erwachsenenbildung sei „es auf hervorragende Weise gelungen, dieses schwierige Thema anzupacken und erfahrbar zu machen“.

Im Rahmen der Preisverleihung wurde zudem die neue Online-Plattform www.bildung-kirchen.de freigeschaltet. Auf diesem Bildungsportal der Kirchen ist das ganze bunte Spektrum der kirchlichen Erwachsenenbildung zusammengefasst. Interessierte können hier ab sofort gezielt nach Orten, Formaten, Themen, Zielgruppen, Preisen oder Anbietern suchen und so die passende Bildungsveranstaltung für sich entdecken. Dabei hat das Land Baden-Württemberg die Erstellung des Bildungsportals durch eine umfassende Förderung im Rahmen der Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW mitfinanziert.

Wer sich für die Veranstaltungen der Preisträgerinnen und Preisträger interessiert, findet nähere Informationen unter www.kilag.de.