Der von der KSG errichtete Erweiterungsbau am Biotechnologie Zentrum Tübingen (BTZ) wurde gestern von der immatics Biotechnologie GmbH im Beisein von Ministerpräsident Kretschmann, dem Tübinger OB Palmer und weiteren Vertretern aus Wissenschaft und öffentlichem Leben in Tübingen eröffnet.
30 Monate nach dem Spatenstich wurde das Gebäude mit über 2300 qm für den medizinischen Fortschritt bereits im April vom Immobilienteam der KSG um Bereichsleiterin und Bau-Ingenieurin Tanja Langer an den Mieter, die immactics Biotechnologie GmbH, übergeben.
Nun erfolgte die offizielle Einweihung der Gebäude und Labore am Campus Sternwarte durch CEO Harpreet Singh und Standortleiter Dr. Dominik Maurer. In ihren Reden unterstrichen Ministerpräsident und Oberbürgermeister den hohen Stellenwert von Tübingen innerhalb der Forschungslandschaft Deutschlands.
Der Erweiterungsbau
Der Erweiterungsbau des Bestandsgebäudes Biotechnologie Zentrums (BTZ), in dem immatics bereits seit 2004 Mieter ist, bietet mit über 2300 qm Bürofläche Raum für die medizinische Forschung und wissenschaftliche Konferenzen. Die immatics Biotechnologie GmbH gehört mit über 500 Mitarbeitenden – davon ca. 250 in Tübingen – zu den wichtigsten deutschen forschenden Unternehmen im Bereich der Krebstherapien. Sie hat als Start-Up eine Marktkapitalisierung von mehr als einer Milliarde US-Dollar erreicht und gehört damit zu den (wenigen) sogenannten „Einhörnern“ im Bereich der medizinischen Forschung in Deutschland. Dies wurde sowohl vom Ministerpräsidenten Kretschmann als auch vom Oberbürgermeister Palmer besonders gewürdigt. Der Forschungsschwerpunkt liegt dabei auf der Weiterentwicklung der Immunzellen-Therapie (T-Zellen), die eine zukunftsweisende Methode der Krebsbekämpfung ist. Dies – so auch der Ministerpräsident – dient dem gesamtgesellschaftlichen Fortschritt und der Stärkung des Wirtschaftsbereichs Pharma und Medizin, der in Baden-Württemberg mittlerweile von seiner wirtschaftlichen Bedeutung her die Automobilindustrie überholt hat.
„Mit dem Anbau kommen wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung als Stiftung in doppelter Hinsicht nach“, so der Stifter Karl Schlecht bereits beim Spatenstich 2021. „Zum einen schaffen wir Raum für die zukunftsträchtige Biotechnologie-Branche am Standort Tübingen. Zum anderen werden wir unserer Verpflichtung als gemeinnützige Stiftung gerecht, das Stiftungsvermögen langfristig sinnvoll zu investieren. So schließt sich für uns in Tübingen der Kreis aus Investition und Förderung auf besonders gute Weise.“
„Der Bau der BTZ-Erweiterung war ein spannendes und auch herausforderndes Projekt.“
Tanja Langer
Bereichsleiterin Bau und
Immobilienmanagement KSG
Der Anbau des BTZ wurde vom Architekturbüro RIEHLE KOETH GmbH+Co. KG konzipiert und in enger Zusammenarbeit mit dem Mieter geplant und gestaltet. Die luftigen Räume bieten Platz für Inspiration und greifen mit open Workspaces, modernsten Recreation-Areas den New Work-Gedanken auf. Im Eingangsbereich besticht das Gebäude durch ein Mitarbeiter-Café, auf dem Flachdach befindet sich eine Sonnenterrasse und vom variablen Konferenzbereich im Souterrain gibt es einen direkten Zugang zur von der Stadt neu gestalteten Parkanlage vor der Sternwarte.
Frau Langer, die verantwortliche Bereichsleiterin der KSG sagt dazu:
„Der Bau der BTZ-Erweiterung war – nach unserem Neubau des FILUM – ein spannendes und auch herausforderndes Projekt. Es hat von uns und allen beteiligten Planern, Baufirmen und auch unserem Mieter immatics durch die Corona-Zeit und die Entwicklungen in der Baubranche viel Flexibilität verlangt. Wir freuen uns sehr, dass wir im engen Schulterschluss mit dem Mieter immatics zusammen diesen tollen Bau umsetzen und nun übergeben konnten!“
Der Standort
Die „Obere Viehweide“ in Tübingen ist einer der beiden Standorte des „Technologieparks Tübingen-Reutlingen“ (TTR), Deutschlands größtem Gründerzentrum für Biotechnologie. Sie liegt im sog. „Cyber Valley“ in der Tübinger Nordstadt – nahe dem Max-Plank-Institut und den zukünftigen Hi-Tech-Zentren von Amazon, Bosch und anderen Firmen sowie einem neuen Uni-Campus. Die Stadt Tübingen hat die Initiative „Cyber Valley“ ins Leben gerufen, um die technologische Entwicklung in der Region zu fördern. Die KSG gehört dort mit dem Bestandgebäude und dem Neubau zu den größten Vermietern an forschende Biotechnologie-Unternehmen.
Mit dem Erweiterungsbau schafft die KSG weiteren dringend benötigten Raum und stärkt damit den Technologiepark Tübingen-Reutlingen. Die Mieteinnahmen aus dem BTZ und dem Erweiterungsbau fließen in die Förderung der Stiftungsprojekte. Die Erträge kommen dabei in erheblichem Umfang wieder dem Standort Tübingen zugute.
Bereits seit 1998 fördert die KSG dort die Weltethos-Idee von Hans Küng. Heute fließen rund ein Fünftel der jährlichen Förderausgaben der KSG an z.B. das Tübinger Weltethos Institut, Erich Fromm Institut Tübingen sowie an Lehrstühle und Projekte wie die Leadership Talent Academy für Wissenschaftler an der Eberhard Karls Universität Tübingen.