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3 Fragen an… Agnes Honka

20.01.2023

„Was ist eigentlich GOOD LEADERSHIP?“ werden wir häufig gefragt. Da gibt es nicht die EINE richtige Antwort!

Anlaß für uns, bei unseren Projektpartnerinnen und -partnern nachzufragen, was sie unter GOOD LEADERSHIP verstehen. Die facettenreichen Antworten finden sich in unserer Reihe „3 Fragen an…“ 

Den Auftakt unserer Gesprächsserie macht Agnes Honka, Head of Career Service & Alumni Relations am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), verantwortlich für unser gemeinsames Projekt Leadership Talent Academy (LTA) am KIT.

Frau Honka,  was bedeutet für Sie Good Leadership?

Gute Führung spielt sich für mich auf mehreren, miteinander wirkenden Ebenen ab.

 

  • Gute Führung spielt sich für mich auf mehreren, miteinander wirkenden Ebenen ab.
    Auf der Beziehungsebene zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden zeichnet sich gute Führung für mich durch wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe aus. Gute Führung befähigt und motiviert Mitarbeitende, fokussiert auf Lösungen und benennt Verbesserungspotenziale statt Fehler. Gute Führung bezieht die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse mit ein, ist eher kooperativ als autoritär, eher situativ als starr vorgegeben. Auf der persönlichen Ebene ist eine gute Führungskraft eine reflektierte Führungskraft. Sie hinterfragt das eigene Verhalten und das eigene Wertesystem im Hinblick auf Fairness, Zuverlässigkeit, Transparenz und Authentizität. Sie reflektiert auch das Verhalten der Mitarbeitenden und versucht zu verstehen, welchen Sinn Verhalten von Mitarbeitenden macht, anstatt voreilige Schlüsse zu ziehen. Auf der organisatorischen Ebene bedeutet gute Führung den Blick fürs Ganze zu behalten – also übergeordnete Unternehmens- oder Abteilungsziele im Blick zu haben und davon Ziele für einen selbst und die Mitarbeitenden abzuleiten.

Welches Vorbild zu Good Leadership (Person, Institution etc.) haben Sie und warum?

Von meinem allerersten Vorgesetzten habe ich auf den Weg mitbekommen, wie wichtig offene und ehrliche Kommunikation ist.

  • Von meinem allerersten Vorgesetzten habe ich auf den Weg mitbekommen, wie wichtig offene und ehrliche Kommunikation ist – und zwar bevor man weitreichende Entscheidungen trifft. Er hat mich ermutigt meine Meinung zu äußern, Dinge, die ich als schwierig empfand, offen anzusprechen und in den Dialog zu gehen. Denn nur so konnte er agieren, Veränderungsprozesse anstoßen oder Sachverhalte erklären und mich weiterentwickeln. Als Vorbild im weiteren Sinn bzw. als Gerüst, welches mir Halt im manchmal turbulenten Führungsalltag gibt, möchte ich die systemischen Grundhaltungen bezeichnen: Unvoreingenommenheit, Wertschätzung, Neugierde, ein positives Menschenbild sowie Ressourcen- und Lösungsorientierung, um einige zu nennen. Wenn ich in einer Situation nicht weiterweiß, greife ich oft zu meinen Ausbildungsunterlagen und hole mir dort Inspiration für die weiteren Schritte.

Welche persönlichen Eigenschaften sind Ihrer Meinung nach besonders wichtig für Good Leadership?

Führungskräfte kommunizieren viel: Mitarbeitergespräche, Feedbackgespräche, Moderation von Teammeetings und Projektgruppen, Konfliktgespräche, etc. stehen auf der Tagesordnung. Daher ist meiner Meinung nach gute Kommunikation essenziell

  • Führungskräfte kommunizieren viel: Mitarbeitergespräche, Feedbackgespräche, Moderation von Teammeetings und Projektgruppen, Konfliktgespräche, etc. stehen auf der Tagesordnung. Daher ist meiner Meinung nach gute Kommunikation essenziell. Und diese besteht aus der Fähigkeit gut zuzuhören, gute Fragen zu stellen sowie klar und wertschätzend zu kommunizieren.  Kleine Veränderungen in der Kommunikation können einen großen Unterschied machen, wie z.B. in dem Satz „Ich kann das nicht“ versus „Ich kann das noch nicht“. Konflikte werden häufig auf der Sachebene angesprochen, finden aber auf der Beziehungsebene statt. Daher sind für mich Reflektionsfähigkeit, die Bereitschaft genauer hinzuschauen, sich weiterzuentwickeln und die Fähigkeit um Hilfe zu bitten und diese anzunehmen, sehr wichtig. Wir alle sind Teil eines größeren Systems, beeinflussen uns gegenseitig und können gemeinsam mehr erreichen als allein. Zu guter Letzt – und eigentlich müsste das zu Beginn meiner Antwort stehen - finde ich Freude an den Themen, mit denen man sich beschäftigt sowie Humor im Arbeitsalltag extrem wichtig. Ein Scherz am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.

Wir sagen herzlich Danke.

Mehr zur Leadership Talent Academy in unserer News erfahren.

In der nächsten Folge verrät uns Prof. Sven Schimpf vom HEED, was er unter Good Leadership versteht.