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3 Fragen an Dr. Ulrike Groos

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© Kunstmuseum
28.07.2023

In unserer Reihe „3 Fragen an…“ sprechen wir mit Partnern und Persönlichkeiten aus unserem Stiftungsnetzwerk und geförderten Projekten über das Thema Good Leadership. Unsere drei Fragen richten wir heute an Frau Dr. Ulrike Groos, Direktorin der Stiftung Kunstmuseum Stuttgart gGmbH. Dr. Ulrike Groos ist seit 2010 Leiterin des Kunstmuseums Stuttgart.

Frau Dr. Groos, was bedeutet für Sie Good Leadership?

Eine gute Führungskraft sollte in jedem Fall Einfühlungsvermögen und eine ausgeprägte wie genaue Beobachtungsgabe haben.“

Dr. Ulrike Groos
Direktorin Kunstmuseum Stuttgart

„... etwa, wenn es darum geht, die Potenziale der Mitarbeiter:innen zu erkennen, zu fördern und einzusetzen. Das bringt einen in die Lage, dem Team zu vertrauen und ihm dadurch wiederum viele Freiheiten zu ermöglichen. Ein respektvolles Miteinander, ein offenes Ohr für Anliegen sowie regelmäßige gemeinsame Jour Fixe oder der beiläufige informelle Austausch im Büroflur bzw. in der Kaffeeküche gehören für mich ebenfalls zu Good Leadership.“

Welches Vorbild zu Good Leadership (Person, Institution etc.) haben Sie und warum?

„Nicht nur die Kindheit prägt unser Leben, sondern auch die erste Berufserfahrung – und insbesondere die erste Chef:in und deren Arbeitsstil, der den späteren Karriereweg ganz entscheidend beeinflusst. Bei mir war dies Klaus Bußmann, der von 1985 bis 2004 Direktor des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Münster war, wo ich Anfang der 1990er Jahre mein Volontariat absolvierte. Bußmann "erzog" uns Mitarbeiter:innen mit seiner scharfen Intelligenz und auf teils sehr charmante Weise zur Selbständigkeit. Er machte uns stark für spontane Situationen und für Unvorhergesehenes.“
 
Welche persönlichen Eigenschaften sind Ihrer Meinung nach besonders wichtig für Good Leadership?   

An erster Stelle stehen Neugierde, Offenheit, Empathie und Begeisterungsfähigkeit. Wenn man neugierig ist und sich für etwas begeistern kann, dann besteht bereits eine gute Basis, auch andere für eine Sache zu gewinnen. In meinem Bereich ist das besonders wichtig, will man seine Mitarbeiter:innen von der Qualität eines Kunstwerks oder eines Projekts überzeugen. Außerdem finde ich als Direktorin eines Museums für zeitgenössische Kunst Selbstbewusstsein und Mut zentral. Deshalb lasse ich mich nicht von Ideen leiten, die bekannt und sicher sind, sowie großen Publikumserfolg versprechen. Denn Erfolge in der Kunst lassen sich selten in Zahlen messen.“

Wir sagen Danke für das Interview.

In der nächsten Folge von „3 Fragen an…“ nimmt uns Prof. Dr. Michael Bordt SJ mit in die Welt der Hochschule für Philosophie in München.