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26.09.2023

Dr. Kozica, was bedeutet für Sie Good Leadership?

Organisationen sind systematisch auf Führung angewiesen, um widersprüchliche Anforderungen (Kosten oder Qualität optimieren; Stabilität oder Wandel) zu entscheiden. Führungskräfte müssen daher mit Spannungen und Paradoxien umgehen können, die sich unweigerlich ergeben. Good Leadership bedeutet damit immer auch Paradoxiemanagement.

Welches Vorbild zu Good Leadership (Person, Institution etc.) haben Sie und warum?

Mein Führungsverhalten ist geprägt von der Bundeswehr – im positiven Sinne! Ich habe dort herausragende Führungskräfte kennengelernt. Besonders beeindruckt bin ich von der Klarheit und Konsequenz, mit der Offiziere führen. Klarheit und Konsequenz sind in der militärischen Führung verbunden mit Verantwortung – und zwar weil Offizieren klar ist, dass es in komplexen und ambiguen Situationen keine objektiv richtigen Entscheidungen gibt. Sondern stets unsichere Entscheidungen, die der/die Führende individuell verantwortet.

Welche persönlichen Eigenschaften sind Ihrer Meinung nach besonders wichtig für Good Leadership?

Führungskräfte brauchen eine hohe Toleranz für Ambiguität und Unsicherheit. Sie müssen es aushalten können, dass Entscheidungen in unklaren Situationen getroffen werden, in denen es keine eindeutigen Lösungen gibt. Das aushalten zu können, ist ein wesentlicher Teil der Führungskompetenzen.

Wir sagen Danke für das Interview.

Mehr zum Thema Zukunftfähige Führung in unserer News zum Weiterbildungstag an der EBS.

 In der nächsten Folge von „3 Fragen an…“ reisen wir zu Dr. Lisa Schmalzried, wissenschaftliche Leiterin des Doktorandenkollegs am Wittenberg-Zentrum für globale Ethik.