Dr. Markus Piduhn, Geschäftsführer der Stiftung Mercator formulierte in seinem Grußwort: „Der Wert von Kunst und Kultur für die Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung von Kindern und Jugendlichen sollte nicht nur erkannt und anerkannt werden, sondern auch für die Schul- und Unterrichtsentwicklung genutzt werden. Wir müssen unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, die nötigen Qualitäten für die Gestaltung ihrer Zukunft zu entwickeln. Und deshalb benötigen sie Raum für ihre Kreativität, für ihre Phantasie und für ihr Lernen.“
Dr. Katrin Schlecht, Vorstandsvorsitzende der Karl Schlecht Stiftung forderte die Anwesenden auf: „Werden auch Sie zum „Anwalt“ der kulturellen Bildung an Schulen. Wir brauchen ein starkes Netzwerk, eine starke Lobby, gesicherte finanzielle Mittel - optimalerweise einen Förderfonds - um die kulturelle Bildung an Schulen auf viele Jahre sicher zu stellen und ihr Schubkraft zu verleihen.“
Moderiert wurde die Veranstaltung von Irmgard Nolte von der Agentur Neues Handeln, welche im Wechsel die Stiftungsvertreter:innen als auch die Kulturschaffenden und Schulen zu Wort kommen ließ. In Präsentationen und Videos zeigten letztere, wie aktuell Kulturelle Bildung an Schulen erfolgreich umgesetzt wird. Darin sind sich die Teilnehmer einig, gelernt wird besser, wenn es die Emotionen berührt.
„Bei Klassentreffen erinnern wir uns heute an die Musicals, die wir gemeinsam gemacht haben, nicht an die Mathestunden“, so Moritz Kallenberg, Tenor an der Staatsoper Stuttgart auf dem Podium zu seiner Schulzeit: „Es ist nicht jedem gegeben sich gut auszudrücken, aber in Kunst oder Theater werden Räume erschaffen, wo junge Menschen sich ausleben können.“
Martin Pflumm, Rektor des Lise-Meitner Gymnasiums in Böblingen, das bereits seit 2015 Kulturschule ist, zeigte zusammen mit der Kulturbeauftragten der Schule anhand des Geometrischen Balletts eindrucksvoll auf, wie genau dieser fächerübergreifende Unterricht mittels kultureller Methoden funktioniert: Beim Geometrischen Ballett setzen sich Schülerinnen und Schüler mit den mathematischen Formen anhand von Tanz, Poesie und den Bildenden Künsten auseinander. Maya Landgraf, Schülerin am Beruflichen Fritz-Erler-Gymnasium in Pforzheim, bestätigt die Vorteile einer Kulturschule: “Da der meiste Unterricht anschaulicher gestaltet ist, lernt es sich leichter. Auch das Verhältnis zu den Lehrern ist besser geworden. Mit den meisten meiner Lehrer habe ich einen persönlichen Bezug, so dass ich mich auch privat über Dinge außerhalb der Schule mit ihnen unterhalten kann.”
In einzelnen Arbeitsgruppen wurden über den Tag verteilt die Ziele und Maßnahmenpakete erarbeitet. Am Ende des Tages kamen die Teilnehmenden mit zwei konkreten Handlungsideen ins Plenum zurück: Mittelfristig soll ein Netzwerk und eine Plattform für Stiftungen, Ministerien und andere Institutionen geschaffen werden, die das Thema mit Elan vorantreibt.
„Nicht reden, sondern machen!“ formulierte Dr. Helga Breuninger, Vorsitzende der Breuninger Stiftung, die zweite Stoßrichtung: Eine „Taskforce“ aus Breuninger Stiftung, Bauder Stiftung, Morpho Foundation, Stiftung Würth, Schöpflin Stiftung und Karl Schlecht Stiftung sowie den Verantwortlichen beim Kultusministerium will in den nächsten Monaten die konkrete Verstetigung des Programmes vorantreiben und die finanziellen Mittel bereitstellen, damit wünschenswerterweise „in sechs Monaten weitere 20 Schulen Kulturschule sind.“
Von so viel Gestaltungswillen beeindruckt, fasste Michael Schreiner, verantwortlicher Referatsleiter beim Kultusministerium, die Veranstaltung zusammen: