KSG: „Gibt es Fähigkeiten oder Erkenntnisse aus dem Programm, von denen Sie heute in Ihrem beruflichen Alltag noch profitieren können?“
Richter: „Eine der größten Erkenntnisse aus der LTA ist die Bedeutung von Klarheit. Diese Klarheit finde ich morgens oft beim Sport oder Meditieren. Oder abends, wenn ich beim Einschlafen reflektiere, wofür ich dankbar bin. Führung ist für mich oft wie ein Balanceakt: Bei aicorn müssen wir manchmal unter großem Druck Entscheidungen treffen, und trotzdem will ich Zeit für meine Tochter und meine Frau finden. Die LTA hat mir geholfen, diese Prioritäten immer wieder bewusst für mich selbst zu beleuchten.“
KSG: „Die LTA legt besonders Wert auf den Ausbau eines starken Alumni-Netzwerkes. Wie bewerten Sie rückblickend die Bedeutung des Netzwerks, das Sie durch die LTA aufgebaut haben? Sind dauerhafte Kontakte oder Freundschaften entstanden?“
Richter: „Das Netzwerk der LTA ist für mich wie ein gut funktionierendes Navigationssystem: In jeder neuen Situation gibt es jemanden, der einem den richtigen Weg zeigen kann. Ein Beispiel aus meinem Alltag: Oft frage ich mich nicht mehr, „Wie löse ich dieses Problem?“, sondern „Wer kann mir dabei helfen?“ Dieser Perspektivwechsel hat mich enorm weitergebracht. Bei aicorn arbeiten wir an hochkomplexen Projekten, bei denen ich mich oft an Experten aus meinem Netzwerk wende. So habe ich gelernt, dass man gemeinsam immer schneller und sicherer ans Ziel kommt, als wenn man versucht, den Weg allein zu finden.“
KSG: „Können Sie uns von einer besonders einprägsamen Erfahrung während des Programms berichten?“
Richter: „Eine prägende Erfahrung war die Diskussion mit einem der Referent in einem Modul. Wir diskutierten die Frage, ob Führungskräfte darauf achten sollten, ihre Beziehungen zu Mitarbeitenden nicht zu persönlich werden zu lassen – etwa durch Grillabende oder andere private Aktivitäten. Viele stimmten dem zu. Das hat bei mir einen Nachdenkprozess angestoßen. Denn ich sehe das anders: Bei aicorn organisieren wir bewusst gemeinsame Erlebnisse, wie unser Team-Event in Spanien, zusammen Kajak fahren, Kochabende oder Skifahrten im Winter. Diese Aktivitäten schaffen nicht nur Vertrauen, sondern stärken auch das Teamgefühl, was sich im Arbeitsalltag bemerkbar macht. Entscheidend ist jedoch – und das habe ich aus der Diskussion mitgenommen – Klarheit. Im Endeffekt gibt es auch hier kein Richtig oder Falsch, sondern jeder muss seinen Weg finden.“
KSG: „Wir sagen vielen Dank für das Interview und wünschen Ihnen auf Ihrem Weg alles erdenklich Gute!“
Zur LTA:
In 8 Modultagen werden bei der LTA am KIT zentrale Themen wie Good Leadership vermittelt, ergänzt durch individuelles Coaching und die Möglichkeit zur Teilnahme an der „Akademie Führung und Persönlichkeit“. Die LTA bietet zudem Raum für offene Diskussionen mit Expertinnen und Experten sowie die Chance, sich in einem geschützten Rahmen auszuprobieren. Gefördert von der Karl Schlecht Stiftung, legt das Programm großen Wert auf Reflexion und Karriereplanung und unterstützt die Teilnehmenden dabei, ein starkes Alumni-Netzwerk aufzubauen.
Der Start der Bewerbungsphase für die achte Runde der LTA in Karlsruhe beginnt Ende Januar 2025. Bewerben können sich Studierende und Promovierende bis zum 16.2.2025 unter KIT - IRM - Studierende - Leadership Talent Academy.
Im nächsten Gespräch wird Fabiula Hanauer, Führungskraft bei Audi, systemischer Coach und Absolventin der LTA in München, über ihre Erfahrungen berichten.