Am Donnerstag, dem 19. September, fand die offizielle Gedenkfeier für den im August verstorbenen Unternehmer und Stifter Prof. h.c. Dr. h.c. Dipl.-Ing. Karl Schlecht statt.
Auf dem Gelände des Unternehmens Putzmeister gedachten mehrere hundert Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Stiftungsumfeld und der Umgebung des im Alter von 91 Jahren verstorbenen Gründers des weltweit agierenden Unternehmens Putzmeister.
In ihren Gedenkreden würdigten Dr. Katrin Schlecht, Tochter und Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Christoph Kaml, CEO Putzmeister Holding, Dr. h.c. Ernst Susanek (Ehrenmitglied des Stiftungskuratoriums), Christoph Traub (Oberbürgermeister Filderstadt), Dr. Michael Stahl (anwaltlicher Wegbegleiter) und Dr. Lili Jassemi (Geförderte) die Verdienste des Menschen, Unternehmers und Stifters Karl Schlecht. Die musikalische Untermalung wurde vom FILUM Sinfonieorchester unter der Leitung von Robert Wieland, Musikdirektor Stadt Filderstadt, und verschiedenen Solisten gestaltet.
Dr. Katrin Schlecht gedachte ihres Vaters mit den Worten: „Mein Vater war ein großer Planer und Enthusiast.“ Sie erinnerte an persönliche Anekdoten aus dem Leben und Schaffen ihres Vaters, des Unternehmers und Stifters.
„Er war begeistert von seinen Visionen und konnte auch andere begeistern und anstecken. Er hat viele Menschen mit wichtigen Impulsen für ihr Leben geprägt.“
Christoph Kaml, CEO Putzmeister Holding,
formulierte in seiner Trauerrede: „Als Erfinder der Mörtelmaschine hat er nicht nur die Baubranche revolutioniert, sondern auch in seinem Umfeld und darüber hinaus tiefe Spuren und vorbildliche Werte hinterlassen. Er war ein überaus geschätzter Chef, ein inspirierender Kollege und für viele von Ihnen ein treuer Freund oder sogar Teil der Familie.“
Die Entscheidung des Unternehmensverkaufs bezeichnete er als „aus der Perspektive von Putzmeister durchdachte und strategisch die beste Lösung für unser Unternehmen. Karl Schlecht handelte dabei im Gegensatz zu vielen anderen Gründern und Unternehmern frühzeitig und vorausschauend.“
Christoph Kaml schloss mit den Worten: „Als Teil der weltweiten Putzmeister-Gruppe gilt die Hochachtung aller Mitarbeitenden der großen Lebensleistung von Karl Schlecht und wir werden versuchen, das Unternehmen in seinem Sinne weiterzuführen und seinen Unternehmergeist in uns allen weiterleben zu lassen.“
„Er war ein Pionierunternehmer, genialer Ingenieur, Erfinder und Mäzen, der sein ganzes Leben in den Dienst seiner Firma und seiner Stiftung stellte.“
Dr. h.c. Ernst Susanek
Ehrenmitglied Kuratorium KSG
Dr. h.c. Ernst Susanek, langjähriger Vorsitzender und zuletzt Ehrenmitglied des Kuratoriums der Karl Schlecht Stiftung, bezeichnete den Stifter als „eine herausragende Persönlichkeit. Er war ein Pionierunternehmer, genialer Ingenieur, Erfinder und Mäzen, der sein ganzes Leben in den Dienst seiner Firma und seiner Stiftung stellte.“
Er betonte in seiner Rede die Intention des Stifters:
„Er wollte mit der Gründung seiner Stiftung einerseits seine eigenen Lebens- und Führungserfahrungen weitergeben, andererseits mit Lehre und Forschung Führungsexzellenz ergründen und dazu beitragen, diese in der Praxis zu verwirklichen. Mangel an Führungsexzellenz, das war die Überzeugung von Karl Schlecht, ist eine häufige Ursache vieler Probleme und Fehlentscheidungen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Für Karl Schlecht war es wichtig, junge führungsbegabte Menschen in ihrer werteorientierten Charakter- und Persönlichkeitsentwicklung zu fördern, sie für Leadership Exzellenz im Business zu qualifizieren, und damit ihr Handeln auf wirtschaftlich effiziente, sozial gerechte und ökologisch tragfähige Nachhaltigkeit auszurichten.“
Christoph Traub, Oberbürgermeister von Filderstadt, würdigte das Wirken von Karl Schlecht, der seiner Heimatstadt immer sehr verbunden war, mit den Worten:
„Er war tief gegründet darin, Chancen zu geben, Voraussetzungen zu schaffen, Entdecktes weiterzugeben, Gutes zu bewahren und aus Visionen Taten folgen zu lassen. Filderstadt verliert mit Karl Schlecht einen erfolgreichen Erfinder und Unternehmer, einen Vorausdenker und Bewahrer sowie einen Freund und Gönner in vielen Bereichen der Kunst, Kultur und Bildung.“
Dr. Michael Stahl, langjähriger anwaltlicher Wegbegleiter, umschrieb Karl Schlecht in seiner Rede als
„...er hatte eine Freude am Leben und blieb deshalb stets seinem Motto treu: „Sich freuen beim Dienen, Bessern, Werte schaffen.“ Im Blick auf diese fortwährende Aufgabe wollte er sich mit dem Tod nie anfreunden.
Plötzlich, unerwartet, uneinholbar. Ein ganz großer Mann ist gestorben.“
Dr. Lili Jassemi
gehört zu den Geförderten des Doktorandenkollegs des Wittenberg Zentrums für Globale Ethik, einem der von der KSG geförderten Projekte. Im Jahr 2022 schloss sie dort ihre Doktorarbeit ab. Sie sprach stellvertretend für die vielen Geförderten, Stipendiaten und Projektteilnehmer.
„Ich durfte kurz nach der Abgabe meiner Doktorarbeit Herrn Schlecht und sein Team persönlich in Aichtal antreffen. Es geht um die Umsetzung – ‚Nicht reden, sondern machen!‘ – das war das Leitmotiv unserer ersten und aller andere Begegnungen.
Ich bedanke mich im Namen aller Geförderten der Stiftung, dass wir die Möglichkeit haben, unserer Leidenschaft nachzugehen. Somit agieren wir als Multiplikatoren des Spirits von Karl Schlecht, um unseren individuellen Beitrag zu einer guten, zusammenarbeitenden und vertrauensvollen Welt von Morgen zu leisten.“
Nach Abschluss der ca. 90-minütigen Gedenkfeier waren die Gäste eingeladen, bei einem Umtrunk zu verweilen. Wir danken allen für ihre Anteilnahme.
Der besondere Dank des Vorstandes geht an das Unternehmen Putzmeister und deren Team, alle beteiligten Redner, Stiftungsangehörigen, Dienstleister (Technik, Blumen, Film, Fotografie, Sicherheit, Catering), das FILUM Sinfonierorchester und die Solisten, die durch ihre uneingeschränkte Unterstützung diese Gedenkfeier möglich gemacht haben.