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Neues von den Berliner Denkspielplätzen!

19.09.2025

Das bundesweit einzigartige Projekt Berliner Denkspielplätze legt im neuen Schuljahr den Grundstein für die langfristige Verstetigung seiner Aktivitäten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Qualifizierung von Akteuren aus der kulturellen Bildung im Philosophieren mit Kindern – eine zentrale Voraussetzung, um das Angebot künftig auch an außerschulischen Lernorten in Berlin umzusetzen.

In den ersten beiden Jahren standen beim Projekt Berliner Denkspielplätze die Veranstaltungen mit Grundschulklassen im Mittelpunkt. Seit August 2023 hat der Berliner Verein Was denkst du? e. V. gemeinsam mit einem breiten Partnernetzwerk und sieben Berliner Schulen rund 60 Veranstaltungstage umgesetzt. Mehr als 170 Kinder der Klassenstufen 3 bis 6 konnten dabei jeweils ein Jahr lang zu selbstgewählten philosophischen Fragen und Themen künstlerisch arbeiten. Die positiven Erfahrungen aus dieser Anfangsphase fließen nun in die Qualifizierungsarbeit ein. Zugleich werden auch im neuen Schuljahr wieder rund 50 Grundschulkinder an Denkspielplätzen in Berlin teilnehmen. Die Auftaktworkshops finden am 16. September im FEZ-Berlin statt.

Das Konzept: Grundschulkinder philosophieren miteinander und lernen dabei bedeutende Orte der kulturellen Bildung in Berlin von innen kennen. Die beteiligten Kultureinrichtungen sind über die gesamte Stadt verteilt: Neben dem FEZ-Berlin in der Wuhlheide – Hauptpartner im Projekt – zählen dazu das Haus für Poesie in Pankow, das Literaturhaus Berlin in Charlottenburg, das Jugendkulturzentrum PUMPE in Tiergarten, die Shakespeare Company Berlin mit ihrem Theater am Insulaner, das Literarische Colloquium Berlin am Wannsee sowie das Kurt-Mühlenhaupt-Museum und die gelbe Villa – ein Projekt der Stiftung Jovita – in Kreuzberg.

Jede Schulklasse besucht pro Schuljahr sechs Denkspielplätze. Dabei lernen die Kinder nicht nur einander, sondern auch ihre Stadt aus neuen Perspektiven kennen. Die Häuser öffnen sich für sie, damit sie ihre Gedanken sammeln, diskutieren und mit den Mitteln von Theater, Literatur und Illustration künstlerisch umsetzen können. Begleitet werden sie jeweils von einer Person aus der Kunst und einer aus der Philosophie.

„Jeder Vormittag ist ein Unikat, denn jeder Vormittag bringt ein anderes Thema, einen anderen Ort, eine andere Kunstform und eine andere Künstlerin oder einen anderen Künstler mit den Schulklassen zusammen.“

Eva Stollreiter, Vorsitzende des Vereins und Leiterin der Berliner Denkspielplätze. 

© Bild: Berliner Denkspielplätze

„Jeder Vormittag ist ein Unikat“, sagt Eva Stollreiter, Vorsitzende des Vereins und Leiterin der Berliner Denkspielplätze. „Denn jeder Vormittag bringt ein anderes Thema, einen anderen Ort, eine andere Kunstform und eine andere Künstlerin oder einen anderen Künstler mit den Schulklassen zusammen. Nur die Begleitperson aus der Philosophie bleibt gleich. Die Rückmeldungen der Kinder aus dem letzten Schuljahr zeigen, dass das Projekt für sie dadurch auch ein großes Abenteuer ist.“

Die Netzwerkpartner sind sich einig, dass sich das Konzept bewährt hat. Bei einem ersten Netzwerktreffen tauschten sie sich über die Besuche der Kinder in den Häusern sowie über die intensiven Eindrücke aus, die diese Vormittage bei allen Beteiligten hinterlassen haben. Kulturelle Bildung erweist sich, so ihre Überzeugung, als echte Chance auch für die philosophische beziehungsweise ethische Bildung. Philosophie und Kunst passen dabei hervorragend zusammen. Das Philosophieren überzeugt als wichtiger Anker in einer Zeit, die allen Menschen immer wieder Orientierung abverlangt.

„Philosophieren ganzheitlich, mit allen Sinnen, dichtend, zeichnerisch, malend und theatral zu erschließen, passt optimal zu unserem Anliegen, Persönlichkeitsentwicklung frühzeitig zu fördern.“

Frank Henssler, Senior-Referent Bildung der Karl Schlecht Stiftung

Unter diesem Eindruck haben sich bereits zahlreiche Akteure aus der kulturellen Bildung zur Teilnahme an der Qualifizierung entschieden. Sie soll im neuen Projektjahr das Philosophieren mit Kindern stärker in die Breite tragen. In weiteren Netzwerktreffen vertiefen die Partner zudem den Austausch darüber, welche Möglichkeiten philosophischer Reflexion im Rahmen der kulturellen Bildung bestehen. Didaktisch begleitet Prof. Dr. Markus Tiedemann von der TU Dresden das Projekt von Beginn an. Als neuer Partner kommt nun die Humanistische Hochschule Berlin hinzu. Sie ist vom Potenzial des Projekts überzeugt und stellt für die Qualifizierung ihre Räume bereit.

Wir als Stiftung (KSG) freuen uns, die Berliner Denkspielplätze seit August 2025 als Förderpartner zu unterstützen.

„Das Konzept der Denkspielplätze, philosophische Fragen mit künstlerischen Ausdrucksformen zu verbinden, hat uns als Stiftung sofort begeistert. Philosophieren ganzheitlich, mit allen Sinnen, dichtend, zeichnerisch, malend und theatral zu erschließen, passt optimal zu unserem Anliegen, Persönlichkeitsentwicklung frühzeitig zu fördern“, so Frank Henssler, Senior-Referent Bildung der KSG.