F+X Award Führung + Mut 2024 - Preisverleihung zum Thema „Führung und Mut“. Am vergangenen Donnerstagabend gab es im Haus der Katholischen Kirche in Stuttgart etwas zu feiern. Der Abschluss des Themenjahres der Kampagne zu„Guter Führung“ mündete in der Preisverleihung des F+X Award.
Seit nunmehr 2018 wird zum Thema Führung ein zweiter Aspekt durch das X ersetzt. Kreativität, Verantwortung, Vertrauen, Empathie, Leidenschaft und Macht waren die herausfordernden Begriffe der vergangenen Kampagnen. In diesem Jahr lag der Themenfokus bei „Führung+Mut“.
Die studentischen Teams und Dozenten der teilnehmenden pädagogischen Institute, der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Universität Tübingen, sowie weitere Interessierte waren angereist, um der Verleihung beizuwohnen.
Ein Sommersemester lang hatte die Studierenden der Partnerhochschulen Zeit, das Thema kreativ und spielerisch zu bearbeiten. Am Ende wurden neun filmische Ergebnisse eingereicht, wovon es drei auf das Siegertreppchen schafften. Für die Umsetzung waren alle Freiheiten gegeben. Ob Reportage, Animationsfilm oder Interviews, alles war erlaubt.
Dr. Katrin Schlecht, Vorstandsvorsitzende der Karl Schlecht Stiftung (KSG), begrüßte die angereisten Gäste. „Mut und Haltung sind mehr denn je gefragte Persönlichkeitsmerkmale des 21. Jahrhunderts“, so ihre einleitenden Worte.
„Mut und Haltung sind mehr denn je gefragte Persönlichkeitsmerkmale des 21. Jahrhunderts.“
Dr. Katrin Schlecht
Vorstandsvorsitzende KSG
Dr. Anja Osswald führte charmant durch die Veranstaltung, die mit einer kleinen Podiumsdiskussion zum Thema „Mutig in die Zukunft – die Schule als Lernende Organisation“ eröffnet wurde. Zu Wort kamen Dr. Britta Klopsch, Professorin für Schulpädagogik am KIT in Karlsruhe, Dr. Ute Grewe, Dozentin an der Universität Tübingen und Dr. Bernd Villhauer, Geschäftsführer des Weltethos-Instituts. Immer wieder im Mittelpunkt der Diskussion standen die vier pädagogischen „K’s“: Kommunikation, Kooperation, Kreativität und das kritische Denken. Genauso wie diese Eigenschaften unabdingbar im Führungskontext sind, wurden sie auch bei der Umsetzung der filmischen Beiträge von den Lehramtsstudenten benötigt.
Dr. Bernd Villhauer hatte symbolisch auf seinen grauen Anzug in der Diskussion gedeutet, den er stellvertretend für die vielen Grauflächen heranholte, die es ebenfalls zu sehen gilt. „Es kommt darauf an, nicht eine einfache Lösung zu präsentieren, sondern die Feinkörnung im Thema zu erkennen“, so sein Fazit.
„Es kommt darauf an, nicht eine einfache Lösung zu präsentieren, sondern die Feinkörnung im Thema zu erkennen.“
Dr. Bernd Villhauer
F+X-Beirat und Juror
Es gehe nicht um richtig oder falsch, sondern um innere Widerstände, die mit einem Thema in Zusammenhang stünden. Genauso wie Themen nicht schwarz oder weiß sind, bestehen Menschen aus unterschiedlichen Facetten. Lehrer übernehmen permanent Menschenführung, sie haben in jeder Sekunde die biografische Verantwortung für den Lebenslauf der Schüler, erinnerte er die Teilnehmer. Daher wäre es ungemein wichtig, Menschen nicht in Kategorien einzuteilen. Zur Sprache kam bei der Diskussion auch das Thema Künstliche Intelligenz, denn sie ist auch von der Lehrerausbildung und vom Schulalltag nicht mehr wegzudenken. Sie bleibt eine Herausforderung in vielerlei Hinsicht.
Die Laudatio hielt ebenfalls Dr. Bernd Villhauer. Er verdeutlichte darin, wie wichtig Mut in der Schule ist: „Die Schule ist eins der Fundamente unserer Gesellschaft, ja unserer Zivilisation, sie verbindet Vergangenheit und Zukunft.“ Sie bereitet Menschen auf die Zukunft vor. Es bedarf kluge Mutige, die diesen Prozess begleiten.
Dann war es so weit. Die teilnehmenden Lehramtsstudenten hatten es der Jury nicht leicht gemacht und lagen ganz nah beieinander. Vergeben wurden der F+X Award 2024 an den ersten Platz mit 1.500 Euro, sowie an die Plätze 2 und 3, dotiert mit 750 Euro und mit 500 Euro.
Platz 1 belegte der Film „Schule braucht Mut“ von Elisa Adams, Özlem Okyar und Edward Hermann von der Karlsruher Universität (KIT), die ganz überrascht über ihren 1. Platz waren. Führung und Mut bedeutet für sie persönlich, dass man „mit jedem mutigen Schritt, den man geht, das Lernen und das Wohlbefinden der Schüler verbessern möchte.“
Das zweitplatzierte Team wählte eine Metapher, um den Titel “Schule der Zukunft“ gerecht zu werden. Auf einem Bauplatz wurde symbolisch eine neue Schule geschaffen, mit allem, was es für die zukünftige Bildungsvermittlung bedarf.
Die drittplatzierten wählten einer dem Zeitgeist gerechten Social Media Kampagne mit kurzen Videosequenzen, um das Thema „Schule braucht Mut“ zu präsentieren. Alle drei Siegerteams hatten individuell aber gekonnt und kreativ das Thema „Führung und Mut“ in Szene gesetzt.
Die Teilnehmer dieser Challenge haben eine Menge während der Erstellung ihrer filmischen Beiträge gelernt, nicht nur über Videoschnitt, sondern auch über sich selbst als zukünftige Führungskräfte im Bildungsbereich. Ihnen ist klar geworden, dass Mut von ihnen an künftigen Entscheidungsprozessen ausdrücklich erwünscht ist.
Der F+X Award, eine ausgefallene Holz-Designerbox, die gleichfalls von Studenten gestaltet wurde, war gefüllt mit 1000 Samenbomben. Der Award, der zusätzlich an das Gewinnerteam ging, symbolisiert auf sinnvoller Weise, wie sich das Thema buchstäblich fortpflanzen und verbreiten soll.
Und auch für das kommende Jahr steht das X schon fest: HUMOR. Es geht um "FÜHRUNG+HUMOR". Auch im Jahr 2025 können Studierende wieder ihre vier „K’s“ unter Beweis stellen und das Thema „Humor“ im Führungskontext in bewegten und bewegenden Bildern umsetzen.