Im Interview spricht sie über ihre Erfahrungen mit der ETA, die Bedeutung von Unternehmertum in der Gesellschaft und darüber, was junge Menschen aus dem Programm mitnehmen können – ganz unabhängig davon, welchen Karriereweg sie später einschlagen.
KSG: „Wie bist du auf die ETA aufmerksam geworden?“
Anna Sophia: „An meiner Schule haben wir einen Wirtschaftslehrer, der immer ein bisschen Werbung für das Programm macht. Ich habe in einer seiner Rundmails von der ETA gelesen und fand es klang interessant. Nach einem digitalen Infoabend habe ich mich dann angemeldet.“
KSG: „Welche Aspekte von Gründung und Unternehmertum findest du besonders faszinierend?“
Anna Sophia: „Die Community und das Mindset finde ich sehr schön und ein bisschen witzig. Soweit ich das in der ETA erlebt habe, sind alle sehr ermutigend und Neuem gegenüber offen. Auch die Fehlerkultur wirkt sehr positiv. Einfach mal anfangen und ausprobieren und dann da verbessern oder verändern, wo es noch Potenzial gibt. Die Möglichkeit selbstständig zu arbeiten und sein Projekt individuell gestalten zu können, spricht mich auch an. Also diese Selbstständigkeit, die natürlich auch mit viel eigener Verantwortung kommt. Aber es ist cool zu sehen, dass man sich mit dem, was man gut und gerne tut, selbstständig machen und sein Projekt dann eigenverantwortlich frei umsetzen könnte. Das sind auf jeden Fall Vorteile im Vergleich zu einer festen Anstellung.“
KSG: „Was hat dich bewogen an der ETA teilzunehmen, obwohl du selbst nicht gründen möchtest?“
Anna Sophia: „Das hatte verschiedene Gründe. Wirtschaft ist vielleicht nicht mein Lieblingsthema, aber ich bin grundsätzlich ein sehr offener und neugieriger Mensch und habe immer Lust etwas Neues zu lernen, einfach mal aus der eigenen Bubble zu kommen. Dazu kam, dass ich eine Idee für eine Website hatte, beziehungsweise immer noch habe, und ich dachte mir, vielleicht lerne ich in der ETA etwas, was mir bei der Umsetzung hilft. Ebenfalls sehr ansprechend fand ich die Angebote zur Berufsorientierung. Dass man sich im Rahmen der ETA immer wieder Gedanken macht, was einem im späteren Leben wichtig ist, wie man das Richtige für sich finden kann und vor allem wie die ersten Schritte nach der Schule aussehen können, war sehr bereichernd. Außerdem fand ich, dass der zeitliche Rahmen für junge Menschen gut gewählt ist. Vor allem für alle, die schon Einiges neben der Schule machen.“
KSG: „Hat dich die ETA in irgendeiner Weise dazu inspiriert, möglicherweise doch über eine Gründung nachzudenken?“
Anna Sophia: „Dem Gründen bin ich an sich nicht abgeneigt gewesen, aber vor der ETA habe ich es nicht so sehr als umsetzbare Option gesehen. Worüber ich mich dann in der ETA vor allem in Gesprächen ausgetauscht habe, ist die Rolle, die man als Unternehmer in der Gesellschaft einnimmt.
Ich finde Gründung kann eine weitere Handlungsoption bieten, Probleme der Zeit oder Gesellschaft anzugehen. Man kann als Person oder Team zusammen etwas aufbauen, das einen gesellschaftlichen Mehrwert hat und Verantwortung mitträgt. Es geht nicht nur um Kapitalerhöhung. Ich finde es auch schön, mitzubekommen, wie stark Start-Ups durch verschiedene Wettbewerbe oder Förderprogramme unterstützt und gewünscht werden. Man hat auf jeden Fall viele Möglichkeiten, um sich auszuprobieren.“
KSG: „Was denkst du, können junge Menschen, die nicht gründen wollen, dennoch aus der ETA mitnehmen?“
Anna Sophia: „Ob man einmal gründet oder nicht, die ETA lohnt sich. Bei einem so vielfältigen Programm und Veranstaltungen mit bis zu 100 Menschen ist es fast schon unmöglich, nichts für sich mitzunehmen. Der Austausch mit Gleichaltrigen, die Möglichkeit zu Netzwerken, die Konzepte, die man kennen lernt - ob auf beruflicher oder privater Ebene, man kann unendlich viel lernen. Selbst wenn man danach sicher ist, dass Gründung nicht das Richtige ist, hat man seinen Horizont in wirtschaftliche Hinsicht erweitert und zu wissen, was man nicht will, ist auch eine Erkenntnis.
Aber vor allem dadurch, dass es immer eine Vielzahl an Workshops und Themen gibt, finden auch weniger wirtschaftsbegeisterte Menschen ihren Platz und Auseinandersetzungen mit verschiedenen Themen. Ganz individuell habe ich in der ETA gemerkt, wie gut man mit Menschen zusammenarbeiten kann, die wirklich grundlegend anders denken als man selbst.
Wenn man ein gemeinsames Ziel hat, sind unterschiedliche Blickwinkel und Kompetenzen unfassbar wertvoll und das habe ich auf spielerischer Ebene sehr gut erfahren können.“